Neue Hinweise im Fall „Hilal“

Am gestrigen Montag hat die Hamburger Polizei die Suche nach den Überresten der verschwundenen Hilal Ercan aufgenommen. Vor 19 Jahren wurde das damals zehnjährige Mädchen mutmaßlich entführt worden. Der Einsatz mit rund 50 Beamten und Leichenspürhund im Altonaer Volkspark ging bis tief in die Nacht.

Der Grund für die erneute Aufnahme der Suche war ein neuer Hinweis. Die Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ hatte den Fall im Januar dieses Jahres neu aufgerollt. Bereits in 2005 hatte ein zunächst geständiger Tatverdächtigter die Polizei in den Volkspark geführt. Als er sich jedoch im Wald von einem Journalisten gestört geführt hatte, verweigerte er die weitere Zusammenarbeit und widerrief auch später sein Geständnis.

Hilal Ercan wurde den Mutmaßungen der Polizei zufolge auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Elbgaustraße von einem Unbekannten in einen Transporter gezerrt und verschleppt. Am 27.01.1999 wurde das Mädchen letztmalig um die Mittagszeit beim Einkaufszentrum gesehen. Es handelt sich um den größten Vermisstenfall in der jüngeren Hamburger Kriminalgeschichte.

Hier geht es zur Fahndungsseite der Polizei Hamburg

Senat kämpft gegen illegale Urlaubsvermietung

Am gestrigen Dienstag hat der Hamburger Senat einen Entwurf zur Änderung im Wohnraumschutz beschlossen. Hiervon dürften insbeondere private Vermietungsportale wie Airbnb nicht sehr erfreut sein.

Vermietete Privatwohnungen müssen registriert werden

Das Problem ist kein Neues: Private Immobilienbesitzer vermieten ihre Wohnungen nicht zu Wohnzwecken, sondern als Ferienunterkunft an ständig wechselnde Gäste. Hiermit lässt sich mehr Gewinn erzielen, als mit regulären Mietverträgen. Dies ist jedoch in der Regel nicht erlaubt, da als Wohnraum deklarierte Immobilien nicht kommerziell vermietet werden dürfen. Eine Kontrolle war bislang jedoch kaum möglich.

Zukünftig soll eine Untervermietung nur noch erlaubt sein, wenn sich die Eigentümer für ihre Wohnung eine Wohnraumschutznummer ausstellen lassen. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagt hierzu: „Es gehe nicht darum, Krieg gegen Airbnb zu führen. Niemand hat etwas gegen Untervermietung. Aber wir haben etwas dagegen, dass Wohnraum missbraucht wird. Es darf nicht passieren, dass Wohnraum entzogen wird, den die Bewohnerinnen und Bewohner Hamburgs dringend benötigen.“

Schärfere Auflagen gegen Vermieter

Eine Wohnung darf nur noch maximal zwei statt sechs Monate kommerziell vermietet werden. Die Anbieter müssen hierüber einen Belegungskalender führen. Kontrolliert werden soll das von 22 Wohnraumschützern. Bei Verstößen droht ein Bußgeld bis zu einer halben Million Euro.

Airbnb not amused

Das Onlinevermietungsportal für private Objekte äußerte sich unerfreut. „Diese Pläne schaden den Hamburger Bürgern, die gelegentlich ihr Zuhause vermieten und am Tourismus teilhaben wollen“, verlautete es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Gleichzeitig hatte man dort aber offenbar Hamburg angeboten, an einem gemeinsamen Registrierungssystem zu arbeiten, um der Stadt bei der Unterscheidung zwischen professionellen Anbietern und gelegentlichen Privatvermietungen zu unterstützen.

Diskutieren Sie mit: Wie sinnvoll ist ein solches Gesetz? Wie groß ist das Problem mit Privatwohnungen, die an wechselnde Feriengäste vermietet werden? Wie sind Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie uns Ihr Kommentar.

Schulanfang mit neuen Rekorden

Am Donnerstag ist es wieder soweit: Das neuer Schuljahr beginnt in Hamburg mit einer Rekordzahl von fast 200.000 Schülern, die dann in der Hansestadt die allgemeinbildenden Schulen besuchen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies noch einmal ein Anstieg von rund 2.200 Schülern.

„So viele Schüler wie noch nie“

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe zeigt sich zufrieden. „Wir haben so viele Schüler wie noch nie, wir haben so viele Lehrer wie noch nie und das zeigt zwei Dinge: Wir sind eine wachsende Stadt und eine familienfreundliche Stadt. Und der Senat tut auch etwas, damit die Kinder sich wohl fühlen und viel lernen.“ Hamburg hat somit fast 15.800 Vollzeitstellen, das sind ebenfalls noch einmal rund 370 Stellen mehr, als im Vorjahr.

Linke und FDP verhalten optimistisch, CDU skeptisch

Von der Linken wird von einem Tropfen auf den heißen Stein gesprochen, da der Zuwachs der Lehrerstellen gerade mal einen zusätzlichen Lehrer pro Schule ausmacht. Die FDP dagegen lobt die geplante Umsetzung eigener Forderungen, wie zum Beispiel eine Korrekturpflicht in Deutsch, mehr Rechtschreibunterricht und mehr Stunden in Stadtteilschulen. Von der CDU-Schulexpertin Birgit Stöver kommt jedoch Kritik: Es seien nur kosmetische Maßnahmen.

Bessere Unterrichtsqualität geplant

Ein Schwerpunkt soll zukünftig auf eine Verbesserung der Rechtschreibung gelegt werden. Hamburger Schüler müssen in diesem Schuljahr daher zwei zusätzliche Deutsch-Klassenarbeiten schreiben. Die Rechtschreibung der Hamburger Schüler zeigt im bundesweiten Vergleich noch Nachholbedarf.

Drogenfund an der Elbe

Zollbeamte haben am Montagvormittag mehrere dunkelblaue und schwarze Taschen und Rücksäcke sichergestellt, die zwischen der Elbmündung in Cuxhaven, Brunsbüttel und bei Glückstadt angeschwemmt wurden. Woher die Taschen kommen, ist unklar. In den Taschen befanden sich mehrere Pakete mit weißem Pulver. Die Zollfahnder gehen davon aus, dass es sich um Kokain handelt.

Eventuell gibt es noch weitere Taschen

Die Zollfahnder können nicht ausschließen, dass noch weitere Taschen angespült werden. Es sei möglich, dass die Ladung im Hafen über Bord geworfen wurde, um einer möglichen Drogenkontrolle zu entgehen. Passanten werden gebeten, sich bei den Ermittlern zu melden, sofern sie ein verdächtiges Paket in Elbnähe finden. René Matschke vom Zollfahndungsamt Hamburg warnt: „Der Inhalt ist möglicherweise gefährlich.“ Verpackungen sollten daher keinesfalls geöffnet werden.

SAGA kündigt Mieterhöhungen an

Hamburgs städtische Wohnungsgesellschaft SAGA will für ihre rund 132.000 Mieter die Mieten erhöhen. Dieser Schritt sei notwendig, um weiter wirtschaftlich zu bleiben.

15 Prozent alle drei Jahre erlaubt

Die Mieterhöhung soll aber nur moderat ausfallen. Von dem gesetzlich erlaubten Spielrahmen von 15 Prozent Erhöhung alle drei Jahre kündigt die SAGA nur bis zu 5 Prozent oder maximal 30 Euro pro Wohnung an. SAGA-Chef Thomas Krebs sagte am Mittwoch: „Vor 20 oder 25 Jahren war die SAGA ein Sanierungsfall. Sie brauchte hohe staatliche Subventionen, um überleben zu können. Heute gehören wir zu den erfolgreichsten deutschen Unternehmen im Wohnungssektor.“ Um das zu bleiben, so Krebs, brauche man das Geld, da die Neuverschuldung der SAGA wegen der vielen Neubauten um rund eine Milliarde Euro steigt.

Bislang niedrigste Mieten Hamburgs

Die SAGA bietet derzeit mit durchschnittlich 6,44 EUR pro Quadratmeter die niedrigsten Mieten in ganz Hamburg. Trotzdem fordern CDU und Linke ein Verzicht auf die Erhöhung.

Diskutieren Sie mit: Was halten Sie von der Mieterhöhung? Können Sie die Interessen der SAGA verstehen oder ist dies aus Ihrer Sicht völlig überzogen? Schreiben Sie uns ein Kommentar.

Mindestens fünf katholische Schulen in Hamburg vor dem aus

Die katholische Kirche hatte Anfang des Jahres angekündigt, mehrere seiner 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen, da die Finanzierung nicht mehr sichergestellt sei. Aufgrund von Protesten hatte die Initiative für eine Schulgenossenschaft einen Rettungsplan vorgelegt, um das Vorhaben noch zu verhindern.

In der vergangenen Woche hatten nun die Gremien der Kirchenverwaltung beschlossen, die Verhandlungen zu beenden. Die Schulgenossenschaft habe keine plausiblen Vorschläge für die Finanzierung des Schulbetriebs vorlegen können, erklärte Erzbischof Stefan Heße in einem Brief an Eltern und Mitarbeiter.

Katholische Kirche ist der größte private Schulträger in Hamburg

Das Erzbistum unterhält in der Hansestadt 18 Grund- und Stadtteilschulen sowie drei Gymnasien. Für rund 9.000 Schüler ist die katholische Kirche somit der größte private Schulträger in der Hansestadt. Allerdings ist sie mit knapp 80 Millionen Euro überschuldet. Das Unternehmen Ernst & Young prognostizierte einen Zuwachs der Schulden bis 2021 auf bis zu 350 Millionen Euro, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen würden.

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