Hypothekenzinsen beenden den Immobilienboom auch in Hamburg

Seit Jahren ging es nur steil nach oben mit den Immobilienpreisen. Dieser Trend scheint jetzt auch in Hamburg beendet zu sein. Eine Umfrage des Immobilienverbands IVD Nord bei 200 Maklern und Maklerinnen ergab größtenteils sinkende Preise für Wohnungen und Häuser.

Eigentum zu verkaufen ist schwerer geworden

Es ist nicht so, dass das Kaufinteresse an sich gesunken sei, die Makler haben weiterhin gut zu tun. Allerdings ist die Obergrenze des bezahlbaren Wohnraums offenbar deutlich gesunken, wodurch verkaufswillige Eigentümer ihre teure Immobilie kaum mehr loswerden. Grund hierfür dürften die teilweise um das Vierfache gestiegenen Hypothekenzinsen sein, die den Spielraum für Kaufinteressierte deutlich reduzieren.

Kaufpreise fallen, Mietwohnungen weiterhin gefragt

Die befragten Makler und Maklerinnen bestätigen, dass die Preise bereits erheblich sinken. Das Interesse an Mietwohnungen ist allerdings weiterhin hoch. Der Einbruch auf den Immobilienmarkt wird sich daher wohl kaum auf die Mieten auswirken, im Gegenteil. Diese können auch weiterhin steigen. So manch ein Eigentümer wird sich dann wohl überlegen, ob anstelle des Verkaufs eine Vermietung nicht rentabler wäre.

Hamburger Fischmarkt startet wieder

Ganze 15 Monate musste der Hamburger Fischmarkt wegen Corona pausieren und durfte acht weitere Monate nur unter strengen Auflagen stattfinden. Jetzt steht der Termin für eine Wiederaufnahme ohne Einschränkungen. Ab den 3. April wird es dann am Hamburger Hafen wieder laut und dir Marktschreierinnen und -schreier dürfen wieder aus vollem Herzen und  Lunge ihre Ware anbieten.

Gänzlich ohne Auflagen? Noch nicht ganz sicher

Fest steht zunächst, dass der Fischmarkt wieder von 5 Uhr bis 9:30 Uhr stattfinden soll. Die jetzige Regelung, dass nur die Hälfte aller Stände aufgebaut werden dürfen, wird ab April fallen. Die derzeitige Corona-Regelungen würden allerdings vorschreiben, dass die Marktbesucherinnen und -besucher auch weiterhin eine Maske tragen müssen. Noch ist nicht klar, ob sich bis zum Starttermin die Eindämmungsverordnung des Hamburger Senats noch einmal ändert.

Die Marktschreier stehen in den Startlöchern

Der Vizepräsident des Landesverbandes des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller, Klaus Moritz, prognostiziert, dass die besten Marktschreierinnen und Marktschreier die lange Pause genutzt haben, um ihre Akkus aufzuladen und sich darauf freuen, ihren Fisch und ihr Obst und was alles noch dazugehört, lautstark anzupreisen. Er geht davon aus, dass alle Händler zurückkehren und den Fischmarkt wieder zu dem machen, was er vor der Pandemie war: Ein unvergessliches Erlebnis für alle Besucherinnen und Besucher.

„Ruhetage“ über Ostern

UPDATE vom 24.03.21: Die „Ruhetage“ zu Ostern wurden wieder gekippt

In einer kurzfristig angesetzten Sitzung zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder wurde entschieden, die Verordnung zur geplanten „Osterruhe“ zu stoppen.

Ursprünglicher Artikel:

Die Verkündung von „Ruhetagen“ um die Osterzeit hat bei vielen Fragezeichen hinterlassen.
Über Ostern soll nach Beschluss der Bundesregierung das öffentliche Leben nahezu still stehen. Vom 1. April an (Gründonnerstag) bis zum 5. April (Ostermontag) wird der Alltag fünf Tage lang weitgehend heruntergefahren.

Gründonnerstag und Karsamstag sind Ruhetage

Ostersonntag und -montag sind ohnehin bundesweit gesetzliche Feiertage. In diesem Jahr wird die Zeit um den Gründonnerstag und den Karsamstag noch weiter gestreckt. Auch an diesen Tagen sind die Geschäfte geschlossen. Lediglich am Karssamstag dürfen Geschäfte des „Lebensmittelhandels im engen Sinne“ öffnen. Die Gastronomie, soweit sie überhaupt schon öffnen durfte, bleibt zu.

Ruhetage – muss ich arbeiten?

Das kommt darauf an, um was für einen Betrieb es sich handelt. Die Ruhetage werden nach Aussage der Bundeskanzlerin Angela Merkel analog zu Sonn- und Feiertagen behandelt. Wer also unter normalen Umständen an den Ruhetagen gearbeitet hätte und dies auch üblicherweise sonn- und feiertags tut, wird dies auch an den Ruhetagen müssen (zum Beispiel Tankstellen, Kranken- und Pflegeeinrichtungen, Rettungsdienste, Polizei, etc.).

Gelten die Ruhetage auch für Homeoffice?

Die Ruhetage sollen das Infektionsgeschehen durch die erzielten Kontaktbeschränkungen weiter eindämmen. Mitarbeiter, die ohnehin komplett von zu Hause aus arbeiten, spielen hier jedoch keine Rolle. Müssen sie an den Ruhetagen arbeiten? Aktuell sieht es nicht danach aus, da die Beschlüsse keine entsprechenden Ausnahmen vorsehen. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Länder in den nächsten Tagen die Regeln zu den Ruhetagen noch konkretisieren.

Appell an die Vernunft

Nach dem Wunsch der Bundesregierung soll die Osterzeit in diesem Jahr unter dem Motto „Wir bleiben zuhause“ stehen. Daher appellieren viele Politiker, über Ostern für ein Minimum an Kontakten zu sorgen – vermutlich ein frommer Wunsch. Falls das Wetter mitspielt, wird jetzt schon befürchtet, dass Viele die freien Tage für Tagesausflüge nutzen und Stadtpark, Elbstrand und Außenalster wieder völlig überfüllt sein werden.

Neue Traktor-Demo am Donnerstag

Aufgrund der am Donnerstag in Hamburg stattfindenden Umweltministerkonferenz wollen Landwirte erneut auf ihre Bedürfnisse aufmerksam machen. Rund 4.000 Trecker werden erwartet, die auf sieben verschiedenen Routen nach Hamburg geführt und dort auf verschiedene Abstellorte verteilt werden. Am Gänsemarkt soll dann zwischen 12 und 14 eine Kundgebung der Bauernverbände folgen. Die Polizei warnt vor erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Die Bauern protestieren gegen das sogenannte „Agrar-Paket der Bundesregierung“, das unter anderem eine Verschärfung der Düngeverordnung vorsieht. Diese soll für einen höheren Schutz des Grundwassers vor Nitrat durch Überdüngung sorgen, da die Nitratbelastung seit Jahren bundesweit konstant hoch ist. Auch soll in diesem Paket der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat ab 2024 verboten werden. Die Landwirtschaft befürchtet, dass durch diese Politik Familienbetriebe um ihre Existenz fürchten müssen.

Obstbauer müssen auf Klimawandel reagieren

Das sprichwörtliche Hamburger Schmuddelwetter ist auch nicht mehr das, was es mal war. 2018 bescherte Hamburg eine Jahrhundert-Hitzeperiode und 2019 zeigte sich bislang äußerst labil. Mal zu heiß, mal zu kalt, zu trocken, zu nass… das Klima wird unbeständiger und unberechenbarer, da sind sich viele Wetterexperten einig.

Das Alte Land muss sich anpassen

In einem Versuchszentrum der niedersächsischen Landwirtschaftskammer werden die Folgen des Klimawandels mit rund 1000 Obstbaubetriebe in Norddeutschland untersucht. Anhand der Wetterdaten von über 40 Jahren konnte nachgewiesen werden, dass auch im Alten Land die Durchschnittstemperatur seit 1975 um 1,7 Grad gestiegen ist. Eine Folge: die Obstblüte setzt heute deutlich früher ein, als noch vor 40 Jahren.

Erfahrungen nichts mehr wert

Der gesamte Obstanbau reagiert äußerst sensibel auf jede Form von Veränderungen. Dr. Karsten Klopp, der Leiter des Esteburg Obstbauzentrum Jork sagt: „Diese Komplexität führt dazu, dass unser Wissen, unser Erfahrungsschatz im Obstbau durch die Veränderungen im Zuge des Klimawandels quasi entwertet wird.“

Tatsächlich reagieren auch die Obstbauern bereits auf die Veränderungen. Durch die frühe Obstblüte steigt die Gefahr, dass ein später Frost die Bäume schädigt, so dass die Bauern mit einer Frostschutzberegnung versuchen, dies zu verhindern.

Pfirsiche und Aprikosen wachen nun auch im Alten Land

Obstsorten und Südfrüchte, die sich früher maximal bis in den Süden Deutschlands anbauen ließen, wachsen zwischenzeitlich auch schon im Alten Land. Dafür leidet traditionelles Obst, wie zum Beispiel der Holsteiner Cox, sehr unter den neuen Bedingungen. „Die Qualität des Apfels verändert sich, er ist nicht mehr so lagerfähig“, beklagt Klopp hierzu. Seine ursprünglichen Anbaugebiete werden langsam von anderen Apfelsorten, wie z.B. der aus Neuseeland stammende Braeburn verdrängt, die mit den veränderten Klimabedingungen besser zurechtkommen. Der Holsteiner Cox wandert unterdies immer weiter nach Norden.

Problem: Extremwetter

Die Beständigkeit und Verlässlichkeit der jahreszeitlich geprägten Witterung wird heutzutage durch Wetterspitzen deutlich häufiger gestört, als noch vor einigen Jahrzehnten. Extreme Hagelfälle im Sommer, intensive Hitze und Sonneneinstrahlung oder überflutete Felder durch Starkregen setzen den Früchten immer wieder zu und sorgen für spürbare Ernteausfälle.

Neue Schädlinge freuen sich auf mehr Wärme

Höhere Temperaturen sorgen auch dafür, dass die Obstschädliche sich schneller vermehren. Einer der größten Obstschädlinge, der Apfelwickler (eine Nachtfalterart), konnte anstatt nur einer Larvengeneration pro Jahr im letzten warmen Sommer eine zweite produzieren. Der Schädlingsbefall könnte sich hierdurch vor der Ernte leicht verdoppeln. Auch neue Schädlinge, die sich bislang in der Norddeutschen Vegetation nicht besonders wohl fühlten, breiten sich durch das wärmere Klima immer weiter aus.

Hamburger sind Spitzenreiter im Fischessen

Einer Studie zufolge ist im Deutschland immer häufiger Fisch auf dem Speiseplan zu finden. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch von 14,1 auf 14,4 Kilogramm pro Jahr erhöht.

Mehr Fisch auswärts

Die Studie zeigt allerdings auch zwei gegenläufige Trends: Der Zuwachs ist hauptsächlich auf die gestiegene Nachfrage außerhalb des eigenen Haushalts zurückzuführen, zum Beispiel in Restaurants oder Fischimbissen. Die Menge an Fisch und Meeresfrüchten, die am heimischen Herd verzehrt wurde, ging dagegen leicht zurück.

Im Vergleich der Bundesländer führen die Hamburger die Liste an. Mit jährlich 6,5 Kilogramm hat Hamburg den größten Anteil, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 6,1 Kilogramm und Mecklenburg-Vorpommern mit 5,5 Kilogramm. Dabei macht den größten Anteil der Alaska-Seelachs, der zum Beispiel in Fischstäbchen verarbeitet wird. Lachs und Thunfisch folgen und verdrängen den Hering auf den vierten Platz.

Mit anderen Ländern verglichen ist der Fischverzehr in Deutschland jedoch eher gering. Der weltweite durchschnittliche Verbrauch liegt bei über 19 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Island toppt mit rund 60 Kilogramm pro Jahr jedoch alle anderen.

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