618 Schrottautos in diesem Jahr eingesammelt

Die Hamburger Behörden haben jedes Jahr mit illegal abgestellten Schrottautos zu kämpfen. Das ergab eine kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Jens Wolf (CDU) an den Senat. Die Mehrzahl dieser Autos wurde im Bezirk Mitte abgeschleppt.

Entsorgung wird dem Eigentümer angekündigt

Bevor ein Auto von den Hamburger Behörden abgeschleppt wird, bekommt es einen Aufkleber, der das Schicksal des Kraftfahrzeugs vorwarnt. Das allerdings scheint viele Besitzer nicht zu stören. Auch schriftliche Anschreiben an die Eigentümer bleiben oft ohne Reaktion. In allen Fällen, in denen der Halter oder Verursacher ermittelt werden kann, muss dieser mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren rechnen und die Kosten der Entsorgung oder Verwertung tragen, und das kann ziemlich teuer werden.

Dieselfahrverbot bringt offenbar nichts

Seit einigen Monaten gibt es jetzt in der Max-Brauer-Alle und in der Stresemannstraße Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Aktuelle Messungen im Oktober bestätigen jetzt: Beide Standorte sind stärker belastet, als noch vor einem Jahr.

Vorjahresvergleich fällt vernichtend aus

Die Stickoxid-Werte der Messstationen beider Straßen wurden mit dem Vorjahreswert im Oktober verglichen. Das ernüchternde Ergebnis: Der Abgas-Ausstoß ist in beiden Straßen sogar um rund 23 Prozent gestiegen. Im Monatsmittel wurden 48 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft gemessen. Im Vorjahr waren es noch 39 Mikrogramm – ganz ohne Fahrverbot.

Weniger Anstieg ohne Fahrverbot

Verglichen wurden auch die Werte von Messstationen in der Habichtstraße und der Kieler Straße, in denen es kein Dieselfahrverbot gibt. Zwar sind auch hier die Werte angestiegen, jedoch nur um 17 bzw. 22 Prozent.

Fahrverbot nur „PR-Gag“

Die Sinnhaftigkeit solcher Fahrverbote ist stark umstritten, da der Dieselverkehr durch diese Maßnahme nicht weniger wird, sondern sich nur auf die umliegenden Straßen verlagert. Der Bürgerschaftsabgeordnete Norbert Hackbusch von den Linken nennt die Fahrverbote PR-Gag und Beruhigungsmittel. Auch der CDU-Umweltexperte Stephan Gramm spricht sich gegen die Fahrverbote aus. Eine Stellungnahme der Umweltbehörde steht bislang noch aus.

Diskutieren Sie mit: Wie sinnvoll sind die Durchfahrtverbote Ihrer Ansicht nach auf den beiden Hamburger Strecken? Schreiben sie uns einen Kommentar!

Köhlbrandbrücke wird wohl durch Tunnel ersetzt

Das Wahrzeichen in Hamburg ist nicht mehr im besten Zustand. Das 44 Jahre alte Bauwerk erreicht spätestens 2030 das Ende ihrer geplanten Lebenszeit.

Ab Donnerstag wird im Aufsichtsrat der Hafenbehörde Hamburg Port Authority über die endgültige Entscheidung beraten. In den Monaten zuvor wurden die verschiedenen Lösungen bereits erörtert. Eine neue Brücke müsste demnach mindestens 20 Meter höher werden, um auch den immer größer werdenden Containerschiffen die Durchfahrt zum Seitenarm der Nordelbe und dem Containerterminal Altenwerder zu ermöglichen.

Dagegen steht die Idee mit dem Tunnel, der bei aller Prüfung wohl die wirtschaftlichere Variante darstellt. Zwar werden die Herstellungskosten je nach Ausstattung mit 300 bis 500 Millionen Euro teurer, als eine Köhlbrandbrücke 2.0, dafür würde der Tunnel mit einer geplanten Nutzungszeit von rund 130 Jahren fast doppelt so lange nutzbar sein. Er wäre außerdem witterungsunabhängig und eine neue Brücke wäre in der laufenden Instandhaltung deutlich teurer.

Multifunktionstunnel im Gespräch

Der neue Tunnel könnte aus mehreren Etagen bestehen. Während auf der oberen Ebene zwei bis drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung für Autos und Lkw genutzt werden können, wäre auf der unteren Ebene ein automatisches Containerbeförderungssystem denkbar, neben einem Radweg.

Ersatz ist unausweichlich

Tatsache ist, dass die Tage der bisherigen Brücke gezählt sind. Und die Zeit drängt, da sie zunehmend maroder wird. Täglich fahren rund 38.000 Fahrzeuge über die Brücke, die mehr und mehr Risse bekommt. Bereits seit 2012 gilt ein Überholverbot für Lkw, um die Substanz zu schonen. Aber auch das wird nicht mehr lange reichen. Die Behörde plant ab Januar 2019 einen zusätzlichen Mindestabstand von 50 Metern für Lkw, um die geplante Nutzungszeit bis 2030 noch hinzubekommen. Spätestens dann jedoch muss der Ersatz stehen.

Diskutieren Sie mit: Welche Lösung halten Sie für die beste? Ist ein solcher Tunnel die richtige Entscheidung oder sollte Hamburgs Wahrzeichen unter allen Umständen gerettet werden?

Neuer Shuttle-Service für Lurup und Osdorf

Der öffentliche Nahverkehr in Hamburg ist um einen Service reicher: Ab sofort gibt es in Osdorf und Lurup ein Sammel-Shuttle-System, mit dem sich Fahrgäste mit Elektroautos bis kurz vor die Haustür chauffieren lassen können.

„Diese Verankerung im öffentlichen Nahverkehr ist bisher in Deutschland einmalig“, sagten die Projektentwickler, die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und das Tochterunternehmen der Bahn „ioki“, bei ihrer Vorstellung am Mittwoch in Hamburg.

Buchungen über eine App zum HVV-Tarif

Das System sieht vor, dass Fahrgäste Ihre Fahrt über eine App anmelden können. Das System bündelt dann ähnliche Routen zu einer Fahrgemeinschaft. Feste Fahrpläne oder Routen gibt es hier nicht. Der Betreiber verspricht, dass kein Fahrgast mehr als 20 Minuten warten muss und es auch keine großen Umwege zum Ziel geben wird.

Pilotgebiete Lurup und Osdorf

Diese beiden Stadtteile wurden für das Pilotprojekt ausgewählt, da diese bislang schlecht an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angebunden sind. „Diese Lücke soll hiermit geschlossen werden“, sagte Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch. Gerade in diesen beiden Stadtteilen sind die Wege zu S-Bahn oder Bushaltestellen teilweise besonders lang.

Ausweitung geplant

Sollte die Pilotphase positiv verlaufen, soll der Shuttle-Service in Hamburg ausgebaut werden. Ziel ist ein flächendeckendes Sammeltaxi-System in ganz Hamburg. Insbesondere die weniger dicht besiedelten Gebiete außerhalb des Ring 2 würden hiervon profitieren.

Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose

Die VHH haben für dieses Vorhaben 40 Langzeitarbeitslose aus- und weitergebildet. Die Kosten hierfür werden größtenteils zunächst von der Bahn getragen. Diese spekuliert auch damit, dass sich das System in andere Städte übernehmen lässt. Laut Berthold Huber aus dem Bahn-Vorstand haben bereits Städte wie London, Liverpool und Barcelona Interesse bekundet.

Diskutieren Sie mit: Kann das Projekt den ÖPNV sinnvoll ergänzen? Würden Sie diesen Service nutzen oder gibt es Bedenken? Schreiben Sie uns ein Kommentar.

Olaf Scholz wird 60

Es soll eine dezente Geburtstagsfeier werden. Der frühere Hamburger Bürgermeister und jetzige Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) feiert heute seinen 60. Geburtstag.

Umfragen nach ist Olaf Scholz einer der beliebtesten Politiker und gilt bei den Bürgern bereits als möglicher Favorit zur nächsten Kanzlerkandidatur. Innerhalb seiner Partei hat er jedoch schon einiges an Gegenwind einstecken müssen. In seiner Funktion als Finanzminister wird er von Genossen manchmal als „zu rechts“ kritisiert. Auch ist Scholz nicht gerade als ein sehr empathisch wirkender Politiker bekannt. Seine oftmals knappen Antworten, die typisch hanseatisch nüchterne Art hatten ihm bereits vor Jahren einmal den Spitznamen „Scholzomat“ eingebracht.

Kommen Dieselfahrverbote auch in Hamburg?

In Leipzig wird heute verhandelt, ob Fahrverbote für Dieselautos in Städten zulässig sind. Das Urteil, welches heute bereits gesprochen werden könnte, würde eine bundesweite Signalwirkung haben.

Sollte das Urteil pro Fahrverbot ausfallen, dürfte dies auch Auswirkungen auf die Dieselfahrzeughalter im Norden haben. Auch in Hamburg könnten dann Durchfahrtsbeschränkungen bereits innerhalb weniger Wochen kommen. Der Luftreinhalteplan von 2017 sieht bereits zwei Strecken vor, die betroffen sein könnten: Teile der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße. Für Anwohner, Lieferanten und die Müllabfuhr soll es jedoch Ausnahmeregelungen geben.

Umweltschützer hingegen fordern noch weitreichendere Fahrverbote in Hamburg.

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