Einsatz für den Lebensraum Streuobstwiese
BUND Hamburg sucht helfende Hände für Einsätze auf Hamburgs Streuobstwiesen
Am 26. April ist Tag der Streuobstwiese. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen Europas und stellen damit besonders wertvolle und schützenswerte Lebensräume dar: Bis zu 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten beheimatet eine solche Wiese, darunter auch viele gefährdete Arten. Zudem findet sich hier eine große Vielfalt an alten und inzwischen selten gewordenen Obstsorten.
Der BUND betreut aktuell sieben Streuobstwiesen im Hamburger Stadtgebiet. Als Kulturlebensraum können Streuobstwiesen nicht sich selbst überlassen werden. Damit die Wiesen als wertvolle Lebensräume erhalten bleiben, müssen sie fachgerecht gepflegt werden, dazu zählt die Mahd der Wiesen, das Beschneiden der Obstbäume und Gehölze und die Ernte.
„Zum europäischen Tag der Streuobstwiesen möchten wir uns bei all denen bedanken, die sich ehrenamtlich für den Erhalt unserer Streuobstwiesen einsetzen.“, sagt Nora Kolter, Leiterin des BUND Streuobstwiesenprojekts und erläutert weiter: „Wir sind sehr dankbar für die zahlreichen Aktiven, die uns unterstützen. Die Pflegemaßnahmen sind aktiver Natur- und Artenschutz und tragen zum Erhalt dieser Ökosysteme sowie der alten Obstsorten bei. Vorkenntnisse sind dafür nicht notwendig, wir freuen uns über alle helfenden Hände. Die Anleitung zur Pflege erläutern wir bei den Arbeitseinsätzen sehr gerne.“
Streuobstwiesen sind auch ein idealer Ort für die Umweltbildung mit Menschen jeglichen Alters. Hier werden die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur besonders deutlich, Naturräume können entdeckt und Artenkenntnis vermittelt werden.
Zurzeit blüht es auf Hamburger Streuobstwiesen, was viele Insekten anzieht. Wer das nicht verpassen möchte, ist herzlich eingeladen die Wiesen mit dem Team des BUND Hamburg zu entdecken, ob bei einer Fotoexkursion, einer Radtour, einer Führung oder bei einem Arbeitseinsatz. Alle Termine sind unter www.bund-hamburg.de/streuobst zu finden.
Zum Hintergrund:
Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, eine Form des traditionellen Obstanbaus. Die meist hochstämmigen Obstbäume stehen „verstreut“ in der Landschaft, so dass jeder Baum genügend Platz und Licht zum Wachsen hat. Neben Apfelbäumen finden sich hier meist Birnen, Kirschen, Pflaumen und Nussbäume. Auf Streuobstwiesen werden bevorzugt alte Obstsorten kultiviert, die robust gegen Krankheiten und Parasiten sind. Streuobstwiesen werden extensiv gepflegt, auf chemisch-synthetische Pestizide und künstlichen Dünger wird verzichtet. Die Wiesen können als Weideland genutzt werden oder als Mähwiesen, die 1–3-mal pro Jahr gemäht werden.