Page 20 - Alsterrundschau Weihnachten 2022
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Seite 20 lebensfreude Alster Rundschau
„Mache dir selbst zuerst klar, was du sein möchtest; und dann tue, was du zu tun hast.“ Epiktet
Motiviert und begeistert in die Zukunft
Roland Arndt ist Coach, Trainer Um dann eine kleine To-do-Liste
und Buchautor. Er zählt mit zu machen und es dann auch wirklich
den 500 wichtigsten Köpfen der tun. Eine gewisse Disziplin gehört
Erfolgswelt und das seit über 30 auch dazu. Selbstmotivation ist da
Jahren! Er hat zahlreiche Bücher das Dach, das wir jeden Tag eigent-
zum Thema Erfolg veröffent- lich brauchen. Täglich aufs Neue.
licht.
AR: Wie sehen Sie die Arbeits-
Der Erfolgscoach hat uns in der welt in drei Jahren?
Redaktion besucht und wir haben
die Gelegenheit genutzt, ihm ein RA: Das ist nicht so ganz leicht zu
paar spannende Fragen zu stellen. beantworten, weil im Augenblick
alles im Umwälzen ist. Ich gehe aber
Alster Rundschau: Herr Arndt, davon aus, dass der klassische An-
was macht einen erfolgreichen gestellte immer weniger werden
Menschen aus? wird. Wir werden mehr Freiberufler
haben. Wir werden mehr Selbststän-
Roland Arndt: Ein erfolgreicher dige haben, die auch dadurch krea-
Mensch muss eine gewisse innere tiver werden und auch beliebter im
Ruhe haben, um über den Erfolg Markt, weil sie es gewohnt sind
nachdenken zu können. Er sollte Entscheidungen zu treffen und ei-
sich die Frage stellen: Was kann genständig verantwortungsvoll zu
ich gut und was von dem, was ich arbeiten. Und ich glaube, wir werden
gut kann, mache ich besonders dahin kommen, dass viel mehr Men-
gern. Das hat die Folge, dass man schen irgendwann ihr eignes Unter-
dann die Dinge auch längerfristig nehmen haben werden und dadurch
bewusster und ausdauernder auch mehr Lebensfreude, mehr Er-
macht. Und wenn jemand sagt, ich folg erzielen werden.
möchte Pianist werden, muss er
sich dessen bewusst sein, dass er AR Was ist Ihr Erfolgsrezept?
nicht ohne Training auskommen
wird. Im Gegenteil, die Musikstu- RA: Ich glaube, ich habe einen
denten, die später Pianist werden Punkt gemacht, den viele Trainer
wollen, üben täglich 8 bis 9 Stun- und Coaches nicht gemacht haben.
den am Tag! Das ist sehr viel, aber Ich bin tiefer gegangen in den In-
so schaffen sie eine gewisse Rou- halten. Ich wollte die Menschen
tine und werden später zum Profi. wirklich berühren, da, wo sie auch
Und wenn wir uns heute die erfolg- Veränderungsprozesse auslösen
reichsten Pianisten der Welt an- schaft, Energie und Durchhaltever- RA: Genauso ist es! Wenn die können. Ich habe meine Themen
schauen, dann sind das immer mögen, so können wir jede Faulheit Leichtigkeit nicht da ist, dann mit Coachings, mit Trainings und
Menschen, die es verinnerlicht und falsche Ausrede-Strategie be- bringt es nichts. Und wenn die mit einem Buch vernetzt, so dass
haben, und das geht mit allen Mög- siegen. Freude nicht da ist, dann haben wir meine Teilnehmer den Input aus
lichkeiten so. Man wird trainieren den ganzen Tag ein schlechtes Ge- dem Seminar bekamen.
müssen. AR: Und wie lange brauchen wir, fühl und das kann es nicht sein. Wir Dann gab es immer einen Teil 2. Mir
bis wir eine gewisse Routine in brauchen mehr Lebensfreude. Wir war aufgefallen, dass viele beim
AR: Wie können innere Blocka- neuen Gewohnheiten entwickelt brauchen mehr Leichtigkeit und ersten Mal alles toll fanden, aber es
den bzw. die Bequemlichkeit haben? wir brauchen auch mehr Emotio- fehlte ihnen irgendwie dieser Brü-
überwunden werden? nen, die schön sind. ckenschlag zum täglichen Tun, und
RA: Drei Wochen brauchen wir deswegen habe ich gesagt, in einem
RA: Da müssen wir natürlich bei mindestens, besser noch einen Mo- AR: Wie gelingt Selbstmotivati- Monat gibt es Teil 2 und dann wer-
uns anfangen mit unserem Tages- nat, dann sind wir auf der sicheren on? de ich Ihnen Fragen stellen. Was ist
ablauf. Viele sagen ja schon, ein Seite. Dann sollten wir kontrollie- das Wichtigste gewesen? Was haben
Tag, der mit aufstehen beginnt, ren, was sich positiv verändert hat. RA: Das ist ein ganz springender Sie wirklich getan und welche Er-
kann eigentlich nur in die Hose Es darf natürlich nicht in die Ecke Punkt in unserem Leben. Es gibt folge haben Sie erzielt? Und das war
gehen. Und so zögern sie alles hin- gehen, dass wir uns selbst quälen. keine Fremdmotivation. Ich kann der Knotenpunkt und das haben die
aus. Dann verlieren wir schnell die Lust nur jemanden inspirieren für sich weitergegeben und dann haben sie
Wir reden ja heute von so bestimm- dazu und gequält werden wir schon zu erkennen, dass er der Hauptfak- alle natürlich das Buch gekauft, weil
ten Infektionen, die wir haben, aber genug in der Welt heutzutage. Nie- tor ist für sein Leben. Dann sind es sie begleitet hat in dem Monat
die schlimmste ist eigentlich die mand möchte gerne von anderen wir wieder bei der Selbstmotivati- und schon war es eine wunderschö-
Aufschieberitis - immer wieder und auch nicht von sich selbst ge- on und Selbstmotivation beginnt ne Zusammenwirkung und Zusam-
Dinge vor sich herzuschieben. Ir- quält werden. im Kleinen, indem man einfach menarbeit zwischen Inhalt, Buch
gendwann gehen die guten Ideen AR: Spaß an der Sache und die sagt: Wie soll der Tag heute wer- und mir.
aus und verlieren an Wichtigkeit. Leichtigkeit dürfen also nicht den? Was möchte ich erleben? Mit
Spontanität mit Einsatzbereit- fehlen? wem möchte ich zusammen sein? www.roland-arndt.de