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Seite 4 gesundheit & wohlbefinden Alster Rundschau
Impfschutz bei Fernreisen
Abi in der Tasche und los! Foto: Simon Dannhauer/
stock.adobe.com/akz-o
(akz-o) Die Welt steht Abituri- einziehen zu lassen, bevor sie sich
enten und Studierenden wieder mit Insektenspray einsprühen. „An-
offen. Nach zwei Jahren voller sonsten besteht die Gefahr, dass der
Corona-Einschränkungen locken Schutzfilm nicht richtig auf der Haut
Ziele von Buenos Aires bis Singa- haftet.“
pur zu Urlaub, Praktika und sozi-
aler Arbeit. Damit der Aufenthalt Meningokokken:
am Traumziel nicht in der Klinik Infektion per Tröpfchen
endet, sollten Reisende einige Vor- Krankmachende Bakterien kön-
bereitungen treffen – und sich nen auch durch Tröpfcheninfektion
frühzeitig um nötige Impfungen weitergegeben werden, etwa Menin-
kümmern. gokokken. Einmal eingeatmet, kön-
nen diese Bakterien von der Nasen-
„Bestimmte Erreger kommen schleimhaut, wenn diese verletzt ist,
häufiger oder nur in Afrika, Asien über die Riechnerven oder über den
und Süd-amerika vor“, sagt Karl- Blutkreislauf ins Gehirn gelangen
Heinz Herbinger, Professor für Tro- und dort eine Meningitis (Hirnhaut-
pen- und Reisemedizin an der Lud- entzündung) auslösen. Befinden sich
wig-Maximilians-Uni München. So die Bakterien im Blut, spricht man
besteht z. B. für große Teile Süda- von einer Blutvergiftung. Ein erhöh-
merikas und Afrikas südlich der Sa- tes Risiko besteht im „Meningitis-
hara die Gefahr von Gelbfieber, einer Gürtel“ südlich der Sahara. „Wer den
potenziell tödlichen Erkrankung, die afrikanischen Kontinent betritt, soll-
von Viren verursacht wird. Gelbfie- te eine Mehrfach-Meningokokken-
ber-Viren werden über Mückenstiche Impfung haben“, sagt der Reiseme-
auf den Menschen übertragen. Über diziner.
120 Länder, besonders jene in den Prof. Herbinger empfiehlt drin-
Tropen und Subtropen, verlangen gend, sich vor einer Fernreise beim
eine Impfung gegen Gelbfieber. Hausarzt oder bei einem Reiseme-
Auf Mückenschutz achten diziner zu Impfungen beraten zu
Mückenschutz sei gerade in tro- lassen. Auch nach der Rückkehr
pischen und subtropischen Ländern sollten Reisende wachsam sein und
ein zentrales Thema. „Stechmücken auf Symptome wie etwa Fieber ach-
können eine ganze Reihe von Erre- ten. „Denn manche Infektionen ver-
gern übertragen, die in der Lage sind, ursachen erst später Beschwerden.“
Krankheiten wie etwa Malaria, Infos zu Reiseimpfungen:
Dengue- oder Zika-Fieber auszulö- www.crm.de/globus.
sen“, so der Experte. Wichtig sei es
daher, nackte Haut alle zwei bis vier
Stunden mit Insektenschutzmittel zu
benetzen. Besucher dieser Regionen
sollten zunächst Sonnenschutz auf-
tragen und eine halbe Stunde lang