Page 13 - AR Juni 2021
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IMMOBILIEN · IMMOBILIEN · IMMOBILIEN · IMMOBILIEN · IMMOBILIEN · IMMOBILIEN Seite 13
Immobilienwirtschaft fordert von der Politik mehr Tempo
noch umgesetzt werden: eine verpflich- die gemietete Wohnung die einzige unseren Städten, deren Schließung auf
tende Folgeabschätzung für die Kosten, Möglichkeit, in ihrem angestammten bisherige Weise nicht mehr funktio-
die durch jede neue Bauvorgabe entste- Wohnviertel Eigentum zu erwerben. nieren wird. Dazu sind Anstrengungen
hen. Damit all das koordiniert umge- Vielfach können sie sich nämlich an- von Staat und Privaten in ganz neuen
setzt werden kann, brauchen wir in der derweitig kein Wohnungseigentum Dimensionen erforderlich. Kurzfristig
kommenden Legislaturperiode drin- leisten, da der Erwerb eines Neubaus geht es dabei allerdings darum, weite-
gend ein eigenständiges Bundesminis- oft deutlich teurer ist. Die Umwand- re nicht angezeigte und undifferenzier-
terium für Wohnen und Bauen“, so lung von Miet- in Eigentumswohnun- te Lockdowns zu vermeiden.“
Gedaschko. gen noch weiter einzuschränken, kon- Die Mitgliedsverbände der BID
Für IVD-Präsident Jürgen Mi- terkariert das Ziel der Bundesregierung werden die aus ihrer Sicht drängenden
chael Schick ist ebenfalls klar, dass selbstgenutztes Wohnungseigentum zu Handlungsfelder auf der heutigen Bi-
Politik und Immobilienwirtschaft mit ermöglichen und der Gentrifizierung lanzveranstaltung der Bundesregie-
dem Wohngipfel 2018 wichtige Wei- entgegenzutreten.“ rung zur Wohnraumoffensive erneut
chen für mehr Wohnungsneubau ge- Völlig neue Herausforderungen an die Politik herantragen. Denn die
stellt haben. Schick ergänzt: „Die ergeben sich aktuell durch die Corona- Wohnungspolitik in Deutschland bleibt
starken Mietanstiege sind durch den Pandemie für Gewerbeimmobilien. ein brisantes sozialpolitisches Thema
massiven Neubau mittlerweile Ge- Dazu merkt ZIA-Präsident Dr. An- mit vielen ungelösten Aufgaben, für
schichte. Die künftige Wohnungsbaus- dreas Mattner an: „Gemessen an den die es effiziente Lösungen braucht,
trategie sollte deshalb nun nachjustiert Problemen der Wohnraumversorgung damit Wohnen langfristig bezahlbar
werden. Nach ‚Bauen, bauen, bauen‘ hat der Lockdown eine deutlich grö- bleibt.
kann jetzt der Fokus auf die noch an- ßere Welle von Problemen für Handels-
gespannten Märkte und Wachstums- und Hotelimmobilien ins Rollen ge- Weitere Informationen über die BID fin-
regionen gerichtet werden. Wir wün- bracht. Es entstehen Zahnlücken in den Sie im Internet unter www.bid.info
schen uns von der Politik, dass es
keine neuen Regulierungen für die
Immobilienwirtschaft gibt, dafür aber
mehr Anstrengungen bei der Förderung
von Wohneigentum. Die Politik sollte
Aus Sicht von GdW-Präsident Axel der steigenden Nachfrage nach den
Gedaschko wurden in den vergangenen eigenen vier Wänden – auch durch die
beiden Jahren beim Wohnen und Bauen Corona-Pandemie bedingt – nachkom-
einige, aber nicht genügend Hebel in men und das Baukindergeld entfristen
Bewegung gesetzt: „Das Wohngeld und erweitern. Zudem ist eine Reform
wurde erhöht und steigt nun regelmäßig, der Grunderwerbsteuer überfällig.“
das serielle Bauen und Sanieren hält Im Zusammenhang mit der Bildung
Einzug in die Bauordnungen und dank von Wohneigentum wird auch das Um-
einer Verfassungsänderung kann der wandlungsverbot von Miet- in Eigen-
Bund den sozialen Wohnungsbau auch tumswohnungen viel diskutiert. Dazu
künftig mitfinanzieren. Aber insgesamt erklärt VDIV-Deutschland-Präsident
ist zu wenig passiert und alles läuft viel Wolfgang D. Heckeler: „Die Bildung
zu analog. Die Wohngeldvergabe, aber von Wohnungseigentum ist elementa-
auch alle Planungsprozesse müssen rer Bestandteil privater Altersvorsorge
digitalisiert werden, wir brauchen ein und wird daher von der Bundesregie-
elektronisches Kataster über alle be- rung zu Recht intensiv gefördert. Für
baubaren Grundstücke – und ein wich- viele Bürgerinnen und Bürger ist dabei
tiges Versprechen der Regierung muss
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