Page 5 - Alsterrundschau Ostern 2017
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Alster Rundschau · Sylt Special         ZÜGIG AUF DIE INSEL                                                    Seite 5



































           Der AUTOZUG Sylt auf seiner Testfahrt beim Einlaufen in den Niebüller Bahnhof


           mit Eisenbahnprojekten in den USA, Südame-  – bei jeder Eröffnungsfahrt persönlich dabei zu   Engagiert in sozialen Projekten
           rika, Afrika und Europa.                sein lässt er sich nicht nehmen.In Interviews sag-  Neben seinen häufigen Geschäftsreisen in
                                                   te er an diesem Tag, „dass das Eisenbahngeschäft   alle Welt engagiert sich Henry Posner III. so-
                      Henry Posner III  -          komplex, politisch und riskant ist“. Er habe einen   zial in verschiedenen Projekten. In seiner  Hei-
             mutig, entschlossen, zukunftsorientiert  langen Atem und wisse, dass es etwas dauern   matstadt ist er beispielsweise Mitglied im Rat
             Henry Posner ist kein Mensch, der sich of-  könne, bis sich der Erfolg einstellt. Beharrlichkeit   der Pittsburgh Universität für Lateinamerika-
           fensiv in den Vordergrund drängt. Bescheiden,   aber sei keine Schwierigkeit für ihn. Schritt für   nische Studien, auch international unterstützt
           klar denkend und besonnen tritt er auf. Ihm geht   Schritt räume er gemeinsam mit seinem Team die   er mehrere Wohltätigkeitsprogramme, unter
           es nicht um den schnellen Betriebsgewinn, son-  Probleme aus dem Weg - „that´s it“. Zufrieden   anderem die jüdische Gesellschaft der früheren
           dern um den verantwortungsbewussten, nach-  ergänzte er: „Ich freue mich, dass wir den Syltern,   Sowjetunion; als Mitglied im Rotary Club ist
           haltigen Aufbau des Unternehmens, das „mehr   ihren Gästen und allen, die beruflich mit eigenem  er für das Land Guatemala zuständig. Henry
           umweltverträglichen Verkehr auf die Schiene   Fahrzeug auf der Insel zu tun haben, nun die Mit-  Posner III. spricht Englisch, Spanisch, Franzö-
           bringen möchte“. Nicht nur hierzulande erfor-  fahrt auf unserem AUTOZUG Sylt anbieten kön-  sisch und Russisch - fließend. „Als nächstes
           dert dies Entschlossenheit und Mut: Zum Risi-  nen.“ Kein Wort zu den Unannehmlichkeiten, die   möchte ich nun Deutsch lernen“, sagt er und
           ko, für neue Wege – und im Wettbewerb um   man ihm im Vorfeld bereitet hatte, kommt ihm   ergänzt lächelnd: „Und einen sonnigen Som-
           Trassen und Fahrzeuge wohl auch mit Spaß an   über die Lippen.                 mertag auf Sylt erleben.“
           der Rolle des David gegen Goliath.
             Der Unternehmer engagiert sich mit RDC
           über die US-Güterverkehrsstrecke Iowa Inter-
           state Railway hinaus in zahlreichen Eisenbahn-
           projekten weltweit; seit 2009 auch in Deutsch-
           land. Mit der Tochtergesellschaft RDC Deutsch-
           land startet er 2012 den Hamburg-Köln-Express
           (HKX) - einen der ersten privatwirtschaftlichen
           Fernverkehrszüge in Deutschland. Auch hier
           besetzt er das Management mit einheimischen
           Eisenbahnexperten, die die jeweils länderspe-
           zifischen Rahmenbedingungen des Bahnver-
           kehrs genau kennen – ein Erfolgsprinzip.

               Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit
             Ganz besonders gilt das für den Autozugver-
           kehr nach Sylt. Die wohl lukrativste Eisenbahn-
           strecke in Deutschland wird seit Jahrzehnten im
           Monopol von der Deutschen Bahn bedient. RDC
           D erhält erfolgreich einen Rahmenvertrag mit
           zehnjähriger Laufzeit. Nach monatelanger Vor-
           bereitung mit Wagenumbauten, Zulassungen,
           technischem Probebetrieb und mehreren verscho-
           benen Betriebsaufnahmen startete der AUTO-
           ZUG Sylt am 18. Oktober 2016 endlich zur Jung-  Henry Posner III. ist vom Erfolg des AUTOZUG Sylt überzeugt – auch wenn das Eisenbahngeschäft komplex,
           fernfahrt. Mit an Bord ist auch Henry Posner III.   politisch und riskant sei.                                                Foto: Ralf Henningsen
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