Das Wahrzeichen in Hamburg ist nicht mehr im besten Zustand. Das 44 Jahre alte Bauwerk erreicht spätestens 2030 das Ende ihrer geplanten Lebenszeit.
Ab Donnerstag wird im Aufsichtsrat der Hafenbehörde Hamburg Port Authority über die endgültige Entscheidung beraten. In den Monaten zuvor wurden die verschiedenen Lösungen bereits erörtert. Eine neue Brücke müsste demnach mindestens 20 Meter höher werden, um auch den immer größer werdenden Containerschiffen die Durchfahrt zum Seitenarm der Nordelbe und dem Containerterminal Altenwerder zu ermöglichen.
Dagegen steht die Idee mit dem Tunnel, der bei aller Prüfung wohl die wirtschaftlichere Variante darstellt. Zwar werden die Herstellungskosten je nach Ausstattung mit 300 bis 500 Millionen Euro teurer, als eine Köhlbrandbrücke 2.0, dafür würde der Tunnel mit einer geplanten Nutzungszeit von rund 130 Jahren fast doppelt so lange nutzbar sein. Er wäre außerdem witterungsunabhängig und eine neue Brücke wäre in der laufenden Instandhaltung deutlich teurer.
Multifunktionstunnel im Gespräch
Der neue Tunnel könnte aus mehreren Etagen bestehen. Während auf der oberen Ebene zwei bis drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung für Autos und Lkw genutzt werden können, wäre auf der unteren Ebene ein automatisches Containerbeförderungssystem denkbar, neben einem Radweg.
Ersatz ist unausweichlich
Tatsache ist, dass die Tage der bisherigen Brücke gezählt sind. Und die Zeit drängt, da sie zunehmend maroder wird. Täglich fahren rund 38.000 Fahrzeuge über die Brücke, die mehr und mehr Risse bekommt. Bereits seit 2012 gilt ein Überholverbot für Lkw, um die Substanz zu schonen. Aber auch das wird nicht mehr lange reichen. Die Behörde plant ab Januar 2019 einen zusätzlichen Mindestabstand von 50 Metern für Lkw, um die geplante Nutzungszeit bis 2030 noch hinzubekommen. Spätestens dann jedoch muss der Ersatz stehen.
Diskutieren Sie mit: Welche Lösung halten Sie für die beste? Ist ein solcher Tunnel die richtige Entscheidung oder sollte Hamburgs Wahrzeichen unter allen Umständen gerettet werden?
dass solche monumentalbrücken aber jährlich unsummen für die restaurierung verschlingen, ist ihnen schon bekannt? klar kann man die köhlbrandbrücke auch wieder vollständig instandsetzen, man muss sich aber die frage gefallen lassen, ob das noch sinnvoll ist und die brücke dann dem zukünftigen verkehr noch gerecht wird. im beitrag steht ja schließlich, dass sie für die neuen schiffe jetzt schon zu niedrig hängt. die kann man schlecht „hochrestaurieren“.
Aha… 1974 wurde die Brücke gebaut und hat 2030 ihr Lebenszeit erreicht? Erstaunlich, dass solche Brücken wie zb die Golden Gate Bridge dann so lange stehen bleiben konnten. Ein Wunder!