Page 11 - Alsterrundschau November 2020

Alster Rundschau INNOVATION Seite 11

Gesundheitsförderndes Design-Objekt für das Bad
stuul® - Toilettenhocker mit Charme

Es gibt sicher Themen, über die spricht man seller „Darm mit Charme" sehr bildlich beschrie- den ersten Blick überhaupt nicht als Toilettenho-
lieber als über den Stuhlgang. Allerdings ist die ben, sondern auch durch eine Studie der Ohio cker erkennbar und wird zu einem modernen ge-
Darmentleerung ein viel zu wichtiges Thema, State University wissenschaftlich nachgewiesen. sundheitsfördernden Design-Objekt für das Bad.
[1]
um es zu tabuisieren, denn schließlich beginnt Der Toilettenhocker ist also ein durchweg sinn- Zudem wird er klimaneutral in Deutschland pro-
die Gesundheit ja bekanntermaßen im Darm. volles und wertvolles Produkt, so dachte sich auch duziert und ist zu 100% recycelbar.
Daniel Kövary und kaufte sich ohne lange zu über- Für den stuul erhielt das Designer-Team mit
Gerade der Stuhlgang ist ein Vorgang, der uns legen einen handelsüblichen Toilettenhocker für dem Universal Design Consumer Award, dem IDA
alle angeht. In unserem Kulturkreis sind es die das heimische Bad. Als seine Frau wenig später Design Award und dem Good Design Award bereits
Menschen gewohnt, ihr tägliches Geschäft sitzend nach Hause kam und das weiße Plastikteil vor dem drei renommierte internationale Auszeichnungen.
in einer aufrechten 90°-Haltung zu verrichten. Klo sah, gab es einen kurzen Aufschrei und der Unserer Meinung nach vollkommen zu Recht.
Dabei ist diese Sitzhaltung von der Evolution für Hocker wurde wieder aus dem Bad verbannt. Als [1] Modi R et al. Implementation of a Defecati-
unseren Körper überhaupt nicht vorgesehen und Innenarchitektin war ihr dieser Hocker einfach zu on Posture Modification Device. Impact on Bowel
erschwert den Stuhlgang enorm. Ein Toiletten- hässlich und für Besucher nicht vorzeigbar. Movement Patterns in Healthy Subjects. J Clin
hocker vor dem Klo verschafft da Erleichterung, Diese missglückte Überraschung führte aber Gastroenterol. 2019 Mar; 53(3): 216–219.
indem er dabei hilft, eine natürliche Hockhaltung schließlich zur Entwicklung des Toilettenhockers
einzunehmen. Eine regelmäßige Verwendung „stuul“. Gemeinsam mit dem ehemaligen BMW-
wirkt sich so mittelfristig positiv auf die allgemei- Designer Ralph Bremenkamp hat Kövary dieses INTERVIEW:
ne Darmgesundheit aus. wichtige Möbelstück von Grund auf neu entwi- Wie kam es zu der Idee?
Der positive medizinische Effekt von Toilet- ckelt. stuul besteht aus zwei identischen Einzel- Wie im Beitrag ja sehr schön beschrieben war
tenhockern wurde nicht nur von der Sachbuch- hockern, die wie Puzzleteile platzsparend inein- ich von den gesundheitlichen Vorteilen der
Autorin und Ärztin Giulia Enders in ihrem Best- ander gesteckt werden können. So ist der stuul auf Verwendung eines Toilettenhockers absolut
überzeugt, ohne mir aber Gedanken darüber
zu machen, wie sich ein solcher Toilettenho-
cker dann in unserem Bad einfügt. An der
ablehnenden Reaktion meiner Frau habe ich
gesehen, dass es hier ein Produkt gibt, das
zwar einen echten Mehrwert bietet, aber von
vielen aus rein ästhetischen Gründen abgelehnt
wird. Da kam mir der Gedanke: Mit einem
innovativen und guten Design sollte sich die-
ses Problem doch aus der Welt schaffen lassen!

Was macht den stuul so besonders?
Neben dem einzigartigen Design ist es vor
allem das Material, das den stuul auszeichnet.
stuul besteht aus einem hochdichten Partikel-
schaum. Dieses Hightech-Material ist haut-
freundlich, energiesparend herstellbar sowie
extrem leicht und trotzdem stabil. Der stuul
fühlt sich einfach angenehm an. Das allerbeste
an dem Material ist aber, dass es zu 100%
stofflich recycelbar ist. Im Gegensatz zu an-
deren Kunststoffen kann man es also ohne
Wertverlust wiederverwenden. Das war für
uns – neben der klimaneutralen Produktion in
Deutschland – ein ganz wichtiger Aspekt.

Wie geht es weiter?
Es ist uns eine absolute Selbstverständlichkeit
unsere Produkte nicht nur so funktional und
so sinnvoll wie möglich zu machen, sondern
dabei unseren ökologischen Footprint mög-
lichst klein zu halten. Unsere neueste Pro-
duktvariante „Ocean“ besteht zu einem hohen
Prozentsatz aus recycelten Abfällen der ma-
ritimen Industrie, wie z. B. alten Fischernet-
zen. Wir leisten damit einen Beitrag, um um-
weltschonende Materialien bekannter zu
machen.

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