Page 22 - Alsterrundschau November 2017
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Richtfest im neuen Familienquartier in Wandsbek:
„Von diesem Projekt kann man noch lernen!“
Bezahlbar und mit viel Platz für Kind und Ke- Für die Senatorin ist das „ein Vorzeigeprojekt, auf das
gel: Mit diesem Ziel baut die Wohnungsgenossen- alle Beteiligten stolz sein können“. Insbeson-
schaft von 1904 e. G. in Wandsbek ein Familien- dere da es der „1904“ gelungen sei, den
quartier mit 109 Wohnungen. Der Clou: Die Anspruch des Bündnisses‘ zu
Wohnanlage wird zu 100 Prozent gefördert, ist übertreffen. Hier werden
mit dem KfW-Standard 40 nachweisbar umwelt- eben nicht nur ein Drit-
schonend und alle Wohnungen verfügen über tel der Wohnungen
eine barrierefreie Basis-Ausstattung. Ein Projekt, öffentlich geför-
das Bausenatorin Dr. Dorothee Stapelfeld fast in dert gebaut,
Euphorie verfallen lässt, wie beim Richtfest am 9. sondern alle
Oktober 2017 zu hören war. 109. Nicht
nur in die-
Eigentlich neigt Hamburgs Bausenatorin nach sem Punkt
eigenen Aussagen nicht zur Euphorie. „In diesem Fall „kann man
neige ich aber dazu, eine Ausnahme zu machen“, von diesem
erklärte Dr. Dorothee Stapelfeld, „weil das Bauprojekt Projekt noch
genau das bietet, was wir im Bündnis für das Wohnen lernen“, be-
mit erheblicher gemeinsamer Anstrengung nach fand denn auch
Kräften versuchen zu fördern: bezahlbaren Wohnraum Wandsbeks Baude-
nämlich, gerade für die Menschen mit mittleren und zernent Arne Klein.
geringen Einkommen, und selbstverständlich Wohn- „Familiengerechtes Woh-
raum in guter Qualität.“ Ohne Zweifel erfüllt das neue nen ist etwas, das wir in Wands-
Familienquartier all das. Wobei die „1904“ noch so bek brauchen.“ Dieser Neubau ver-
eine aber ebenso
altersgerechtes und öko-
logisches Bauen. Die Tat- „Ein Vorzeigeprojekt“: Die Senatorin für Stadtent-
sache, dass die „1904“ wicklung und Umwelt, Dr. Dorothee Stapelfeld, zeig-
zudem freiwillig für te sich sehr begeistert. Fotos: Hermann Jansen
PKW-Stellplätze unter der
Erde gesorgt habe, „be- erst vergangenes Jahr. „Was für ein Tempo und was
weist einmal mehr, dass für eine Leistung“, lobte und staunte zugleich der
der Mensch im Vorder- Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsun-
grund steht. Anderes wie ternehmen (vnw), Andreas Breitner. „Mancherorts
das Auto hat sich unterzu- hat sich auf dem Wohnungsmarkt ein Flaschenhals
ordnen“. gebildet.“ Unter den gegebenen Umständen könne
Geht alles weiter nach die Wohnungswirtschaft nicht schnell genug und am
Plan, können die neuen Ende für die Mieter auch noch bezahlbar dagegen
Bewohner bereits im anbauen. „Hier wird ein Unternehmen aber nicht
Sommer kommenden verwaltet“, so Andreas Breitner, „es werden ganze
Jahres einziehen – dabei Quartiere gestaltet. Hut ab vor dem, was Sie hier alles
fiel der Startschuss gerade anpacken!“
(v. li.): Arne Klein (Bausenator Wandsbek), Monika
Böhm (Vorstandsmitglied Wohnungsgenossenschaft
v. 1904 e.G.), Dr. Dorothee Stapelfeld (Bausenatorin),
Bernd Wessling (Architekt), Andreas Breitner (Direk-
tor des Verbands norddeutscher Wohnungsunterneh-
men), Holger Westphal (Vorstandsmitglied Wohnungs-
genossenschaft v. 1904 e.G.)
einige Extras oben drauf legt. Dazu gehören beispiels-
weise ein 100 Quadratmeter großer Gemeinschafts-
raum, 69 Tiefgaragen- und 278 Fahrradstellplätze.
Die Dächer werden begrünt und für Wärme sorgt ein
mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk, das
ebenfalls Strom produziert. Und das alles für Mieten
von 6,30 Euro beziehungsweise 8,40 Euro pro Qua-
dratmeter Wohnfläche netto-kalt.
„Wir wollen den Familien, die hier einziehen wer-
den, Wohnraum zu bezahlbaren Mieten ermöglichen“,
erläuterte „1904“-Vorstandsmitglied Monika Böhm.
Und dafür hat die Wohnungsgenossenschaft auch alle
Möglichkeiten ausgeschöpft, die der Senat im ersten
und zweiten Förderweg sowie die Investitions- und
Förderbank Hamburg aktuell bieten. „Für uns“, so
Monika Böhm, „ist das genossenschaftliches Wohnen.“