Page 20 - Alsterrundschau Februar / März 2016
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Seite 20                                       Wohnen & Leben                                  Alster Rundschau

                                                                                    Willkommenskultur in Winterhude
                                                                                                     „Hingehen

                                                                                                  und gucken,

                                                                                           wie die so sind“



                                                                                            ihre Mitstreiterinnen Ideen für Angebote
                                                                                             entwickelt, die sie mit dem Erlernen der
                                                                                              Sprache verbinden möchten: „Unser Ziel
                                                                                              ist es, die Menschen aus den Unterkünf-
                                                                                               ten herauszuholen und zusammen etwas
                                                                                               zu machen. Eine Idee ist, mit den Men-
                                                                                               schen aus den Deutschkursen der Un-
                                                                                               terkünfte in die Bücherhallen zu gehen
                                                                                               und das Angebot dort zu erkunden.
                                                                                               Auch Stadtteilrundgänge und lockere
                                                                                               Gesprächsrunden bei uns im Haus oder
                                                                                              im Quartier sind geplant.“ Das Know-
                                                                                              how holen sich viele Ehrenamtliche bei
                                                                                             Hospitationen in den Deutschkursen von
                                                                                            welcome-to-barmbek in der Unterkunft
                                                                                          Hufnerstraße.
                                                                                           Kathleen Czech, Dieter Seelis, Suse Hart-
                                                                                       mann und ihre ehrenamtlichen Kollegen freuen
                                                                                       sich über weitere Unterstützung.
                                                                                  ter    Das nächste Plenum, auf dem sich Neueinstei-
                                                                                 für   ger informieren und orientieren können, findet
                                                                              Behör-   statt am Montag, den 22. Februar um 19 Uhr im
                                                                          dengänge, zu   Goldbekhaus auf der Bühne zum Hof. Dann brin-
        „Ge-                                                          Ämtern, Gottes-  gen sich die bereits aktiven Ehrenamtlichen-Grup-
        meinsam                                                 diensten, Stadterkundung   pen gegenseitig auf den neuen Stand, Neueinstei-
        mit Geflüchteten“                                oder sonstige Freizeitaktivitäten.   ger können sich informieren und gemeinsam neue
        ist das Motto von „Refugees mit uns – Wir im   „Man muss sich gegenseitig einlassen und bleibt   Ideen entwickeln.
        Quartier Winterhude“. Zu dem Kooperations-  flexibel. Ich empfinde das als total bereichernd“,   Am Freitag, den 4. März um 20 Uhr lädt das
        projekt haben sich Goldbekhaus, die Kirchen-  fasst Dieter Seelis seine Erfahrungen mit dem   Goldbekhaus zur Benefizveranstaltung mit viel
        gemeinde Winterhude-Uhlenhorst und Q8-  Ehrenamt zusammen und rät allen, die noch Be-  Musik ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind
        Quartiersentwicklung zusammengeschlossen.   rührungsängste haben: „Einfach hingehen und   willkommen und sollen die Arbeit mit Geflüch-
        Die Initiatoren und viele engagierte Ehrenamt-  gucken, wie die so sind!“      teten unterstützen.
        liche beweisen: Integration klappt, wenn man   Kathleen Czech setzt sich mit vielen weiteren   Alle aktuellen Informationen, Termine und
        offen und mit Respekt aufeinander zugeht.  Ehrenamtlichen für die Vermittlung der deutschen   Kontakte zu Gruppen unter www.goldbekhaus.
                                               Sprache ein. Da den Geflüchteten in ihren Unter-  de/Marken/Wir_im_Quartier_Winterhude.php.
          In der Hebebrandstraße, im Dakarweg, Tesse-  künften schon eine Vielzahl von Deutschkursen
        nowweg und in der Opitzstraße leben in Winter-  zur Verfügung stünde, haben Kathleen Czech und                  M. F.
        hude Geflüchtete. Gemeinsam mit ihnen möchte
        „Wir im Quartier Winterhude“ das Zusammenle-
        ben gestalten. Dafür haben sich bereits Gruppen
        gefunden, die Patenschaften und Begleitung or-
        ganisieren, Teilnahme an und Gestaltung von
        Kunst und Kultur fördern, Deutschunterricht geben
        oder gemeinsam Sport treiben. „Das Engagement
        unendlich vieler Menschen ist sehr beeindruckend
        und beflügelnd“, freut sich Suse Hartmann vom
        Goldbekhaus. Einer von ihnen ist Dieter Seelis
        aus Winterhude. Er ist schon seit längerem Pate
        eines jungen unbegleiteten Syrers. Nun setzt Die-
        ter Seelis sich in der Gruppe für die Begleitung
        von Geflüchteten und Patenschaften ein, rund 30
        Ehrenamtliche sind bereits dabei. „Langfristigkeit
        ist ganz wichtig“, sagt Seelis. Und die Chemie
        müsse stimmen: „Die Patenschaften müssen für
        beide Seiten passen. Und es gibt einige Voraus-
        setzungen wie Empathie und die gegenseitige
        Anerkennung der Werte.“ Auch ein erweitertes
        polizeiliches Führungszeugnis müssen zukünfti-
        ge Paten vorlegen. Gesucht werden auch Beglei-
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