Das Hamburger Oberlandesgericht hat den 27-jährigen wegen Mordes angeklagten Messerstecher von Barmbek zu lebenslanger Haft verurteilt. Darüber hinaus stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest. Somit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen.
Der Angeklagte Ahmad A. hatte am 28.07. in einem Edeka-Supermarkt einen 50-Jährigen tödlich und weitere sechs Menschen zum Teil schwer verletzt. Das Motiv des abgelehnten Asylbewerbers sieht die Bundesanwaltschaft darin, möglichst viele Christen zu töten. Für seinen Vergeltungsangriff gegen das aus seiner Sicht weltweit herrschende Unrecht gegenüber Muslimen suchte er wahllos Opfer. Nach den Ermittlungen gehörte Ahmad A. keiner Terrorvereinigung an, sondern handelte als Einzeltäter.
Für zusätzliche Diskussionen hatte der Fall gesorgt, da den Behörden offenbar bereits frühe Hinweise auf eine Radikalisierung des Palästinensers vorlagen. In 2015 sprachen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes mit Ahmed A. und sahen in ihm Anzeichen einer psychischen Labilität, stuften ihn aber nicht als akut gefährlich ein. Eigentlich sollte er schon frühzeitig nach Norwegen abgeschoben werden, dort hatte Ahmad A. früher gelebt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge versäumte allerdings die Frist.