Page 6 - Alsterrundschau Sylt-Special Winter 2016
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Seite 6 Kein Bier ohne Alster Alster Rundschau
Die neue
Sonderausstellung
im Museum für
Hamburgische
Geschichte
Das Brauen von Bier und die Ent- Island verschifft. Nirgendwo sonst seum für Hamburgische Geschichte, schen Flaschen und Etiketten deut-
wicklung der Stadt Hamburg sind wurden zwischen dem 13. und 15. in der bis zum 12. März 2017 anhand lich gemacht wird. Obwohl der Kaf-
untrennbar miteinander verbunden. Jahrhundert solche Mengen Bier von zahlreichen Originalobjekten, fee das Bier von seinem Spitzenplatz
Bereits im Jahr 1210 wurde das fri- produziert wie in Hamburg. Zu den schriftlichen Quellen, Modellen so- beim durchschnittlichen Getränke-
sche Wasser der Alster für das Stan- Spitzenzeiten im 14. Jahrhundert wie inszenatorischen Elementen konsum verdrängt hat, stellt das Bier
dardgetränk des Mittelalters genutzt stellten die Hamburger Brauer jedes (Hausbrauerei, Böttcherei) die Ent- auch heute noch – insbesondere
und durch das Aufstauen des Flusses Jahr 574.000 Hektoliter Bier her. wicklung des Bierbrauens in Ham- durch die wachsende Craft-Bier-
ab 1235 wurde der Alstersee zum Galt Lübeck als das „Kaufhaus der burg nachgezeichnet wird. Neben Produktion – einen wichtigen Wirt-
Standort vieler Mühlen, die nicht nur Hanse“ und Köln als das „Weinhaus den Rohstoffen, die für das mittelal- schaftsfaktor in Hamburg dar.
Korn mahlten, sondern eben auch das der Hanse“, so sprach man bald von terliche Bierbrauen erforderlich wa- Exklusiv für die Ausstellung hat
für die Bierproduktion benötigte Hamburg als dem „Brauhaus der ren, werden die verschiedenen Brau- die Störtebeker Braumanufaktur ein
Malz schroteten. Hanse“. Der Verkauf des Bieres utensilien, die Trinkgefäße, aber Hamburger Rauchweizenbier nach
Bier war im Mittelalter ein Grund- machte die Hamburger Brauer wohl- auch das Bier als Nahrungsmittel mittelalterlicher Rezeptur gebraut,
nahrungsmittel - es galt als das „flüs- habend und einflussreich. Auf ihre thematisiert. das im Museumsshop gekauft, im
sige Brot“. Um 1540 wurden in Ham- Initiative gehen der Bau der Stadt- Mit der Auflösung der Hanse ver- Café getrunken und im September
burg ganze 527 Brauereien gezählt, wasserkunst, die Gründung der Bör- loren die hiesigen Bierbrauer zwar 2016 an jedem Samstag und Sonntag
das Hamburger Bier entwickelte sich se und die erste Feuerversicherung einen Teil ihres Marktes und auf- in der Ausstellung verköstigt werden
zu einem der wichtigsten Exportgü- zurück. grund der sich ändernden Trink- und kann.
ter der Stadt und wurde insbesonde- „Kein Bier ohne Alster. Hamburg Essgewohnheiten im 17. Jahrhundert
re in die Niederlande, aber auch nach – Brauhaus der Hanse“ heißt deshalb ging die Bierproduktion in dieser Online-Dossier
Frankreich, England, Jütland und die neue Sonderausstellung im Mu- Zeit stark zurück, aber im 19. Jahr- Zur Ausstellung erscheint ein
hundert erlebte das Bierbrauen dann „Online-Dossier“ auf der Website des
mit den „Actien-Brauereien“ erneut Museums. Das digitale Vermittlungs-
einen enormen Aufschwung, was format ist ein Service- und Informa-
in der Ausstellung anhand tionsangebot. Das Dossier dient als
Cornelis Dusart, Die Trinker,Gemälde um 1700, der damaligen Bier- Teaser, Ausstellungsvorbereiter und
Frans Hals Museum De Hallen Haarlem, Foto reklame, histori- Nachschlagewerk für die Ausstellung.
Margareta Svensson Mehr unter bier.hamburgmuseum.de
Begleitbuch zur Ausstellung
„Kein Bier ohne Alster. Hamburg
– Brauhaus der Hanse“ Hg. von Dr.
Ralf Wiechmann. Mit Beiträgen von
u. a. Dr. Richard W. Unger, Christoph
Schöne und Dr. Olaf Matthes, ca. 300
Seiten, zahlreiche Abbildungen,
29,80 €, ISBN 978-3-9817452-5-2,
Erschienen bei „Hamburg History
Live!“, Verlag der Stiftung Histori-
sche Museen Hamburg.
Führungen zur Ausstellung
Familienführungen
„Bier für Kinder?! Wie sah das
Leben in Hamburg im Mittelalter
aus?“ Für Kinder ab 5 Jahren und
ihre Familien, jeweils 13 – 14 Uhr:
19. und 20.11. / 3. und 4.12 / 7. und
8.01. / 28. und 29.01. / 18. und 19.02.
/ 11. und 12.03.
Führungen in Deutscher Gebär-
densprache
So, 6.11.2016, 12 Uhr / So,